Das Projekt „PRO 95“ kann als das erste Großprojekt des damals noch in Entstehung befindlichen Vereins K.a.W. betrachtet werden. Nach den verschiedenen Gruppenerfahrungen im Rahmen der Angebote des sozialtherapeutischen Übergangswohnheimes der Caritas (Vinzenzhaus), die seit 1991 kontinuierlich mit den dort betreuten Klientinnen durchgeführt wurden, hatte sich ein sechs- bis siebenköpfiges Team aus Ehrenamtlichen und (ehemaligen) KlientInnen herauskristallisiert, welche in der Planung und Durchführung der Projekte einen intensiven Selbsterfahrungsprozess durchmachten. Das Grundkonzept des PRO 95 war sowohl einfach als auch ehrgeizig: Ohne Vorbereitungen sollte in einer neuntägigen Arbeitsklausur im Bildungshaus Zwettl ein abendfüllendes Theaterstück inklusive der Bewältigung aller technischen Herausforderungen (Kostüme, Bühnenbild, Ton …) entstehen. Ein Problem, in das wir uns damals mit eher dürftigen Vorerfahrungen von drei- bis viertägigen Projekten stürzten, war die Intensität und Unberechenbarkeit der Gruppendynamik, die sich in diesem Setting ergeben würde.

Die Aufführung des Stücks „SO EIN THEATER“ fand im August 1995 im Vinzenzhaus der Caritas statt.