Außerdem mussten wir einen neuen Weg der Themenfindung entwickeln. Es sollte – trotz der größeren Gruppe – ein gemeinsames Werk werden. So saßen wir dann am Beginn der Arbeitsphase Zwettl im großen Kreis und das jüngste Mitglied von KaW begann die Erzählrunde mit den Worten: „Es war einmal eine Familie …“ Damit waren die Weichen für ein neuerlich „biographisches“ Stück gelegt. Unser Stück handelte von einer zerrissenen Familie (die erste Szene spielte doch tatsächlich am Heiligen Abend!). Der Vater hatte Alkoholprobleme (kein Zufall), die Mutter war depressiv, die Tochter stürzte sich ständig in oberflächliche und schwierige Beziehungen, der Sohn bewältigte die Familiensituation durch rechtsradikale Gesinnung. Eingestreut in die Familienhandlung waren satirische Szenen einer versuchten Familientherapie, die letztendlich das vorläufige Zerbrechen der Familie nicht verhindern konnte.
Die Erstpräsentation unseres komplexen Zweiakters fand auch nicht mehr auf einer improvisierten Bühne im Obdachlosenheim statt (wie 1995 und 1998), sondern auf einer echten Theaterbühne, auf der auch Aufführungen des Volkstheaters stattfanden. An ein Aufhören war jetzt nicht mehr zu denken, sondern nur mehr: Was wird unser nächstes Stück? Gleichzeitig erschien der erste Artikel über unsere „Empowermentarbeit“ in der schweizerischen Fachzeitschrift für Sozialarbeit.