Amberg (2005)

AMBERG – Eine Urnette

 

 Der Ort: ein Hotel am Berg („Am Berg“). Die Hauptdarstellerin: die alte Hotelbesitzerin, die im Rollstuhl sitzt und mit den Urnen ihrer Verflossenen lebt und sich gerne mit ihnen unterhält. Sie hat Freunde und Verwandte geladen, um ihnen Wichtiges zu eröffnen. Sie kommen auf den Berg: der schwule Politiker, der Pfarrer, der seinen schizophrenen Bruder im Schlepptau hat, die alternde Diva, die beiden pubertierenden Schwestern mit ihren Eltern, die verlorene Tochter aus Amerika. Betreut werden alle von der mit Herbheit gesegneter Rezeptionistin und vom stummen Diener Benedikt. Ein Schneesturm zwingt die Gruppe zu bleiben. Das Hotel wird – wie in Agatha Christie-Krimis – zum Laboratorium menschlicher Eigenheiten und Spezialitäten. Uns gibt es die hervorragende Gelegenheit, Charaktere zu kreieren und gebührend zu gestalten. Ein Therapie-Krimi. 

Der wesentliche Teil der Arbeit an AMBERG entsteht wieder im Bildungshaus Stift Zwettl. Im Rahmen des Projekts PRO 2005  verbringen wir neun Tage miteinander. Die Wunschrollen wurden schon in Wien definiert, die Texte entstehen in Zwettl. Das „Setting“ in Zwettl ist ein Spiegelbild unseres „Amberg“. Wir befinden uns in einem Hotel, Menschen, die einen „Berg“ erklimmen, seelische Schneestürme mit eingeschlossen. Die Gruppe ist bunter und größer als je zuvor. Kinder sind da, Jerzy sitzt oft am Klavier, Geburtstage werden gefeiert, ein Lagerfeuer wird entzündet. Es gibt vieles, was aus dieser Atmosphäre in unser Stück einfließt. 

Für die Aufführungen in der Ruckergasse baut Viktor mit seinem Team ein (gefühltes) ganzes Hotel, in dem es sich leicht und frei spielen lässt.

 

Siehe auch „PRO 2005“