DOSCHNFEIDL und nochdigoi (2013/2014)

 

2013 und 2014 traten wir in den SCHÄÄGSBIA-Kosmos von Christian Suchy ein. Shakespeare war für uns vollkommenes Neuland. Bevor wir in den Ring stiegen, luden die künftigen SchauspielerInnen zu Vorbereitungsseminaren in die Mentergasse: Romeo und Julia, Macbeth, Othello, Richard III., Der Kaufmann von Venedig. Unter Suchy dann: die Umformung unserer „privaten“ Körper in den Körper der Figuren und die Transformation der Shakespeare-Sprache in unsere eigene  Sprache. Der Titel „Doschnfeidl und Nochdigoi“ bringt die sprachliche Transformation auf den Punkt: aus dem Dolch Romeos wird der Taschenfeitel (Doschnfeidl) aus Julias Nachtigall die Nochdigoi. Jede Probe beginnt mit einer Stunde am Boden: das Suchy-Training, Ziel: nicht einfach „Gelenkigkeit“, sondern maximale „Durchlässigkeit“.  Für jede gewählte Figur entwickeln wir eine eigene „Personage“, einen eigenen Körper. Mit den Personagen kommt dann die Geschichte wie von selbst. Es ist ein noch nie dagewesenes Erlebnis. Wir begegnen den großen Fragen der dramatischen Kunst – und uns selbst.

Leo (+ 2015) ist der Kaufmann (von Venedig), Markus T. ist Hamlet, Markus M. nimmt sich des Mercutios an und kreiert den Merkusitsch, Willi als Öllinger ist unsere Version des Othello, Viktoria ist seine Desdemona, Brigitte und Antonia übernehmen Herrn und Frau Macbeth, Robert ist der Jago.

2014 legen wir mit einer Neuversion unseres Stücks nach: Viktor steigt als KENICH ein, diese Version des King Lear wird er 2018 im „Bodschadn Kenich“ wieder aufgreifen.